Badetag mit Puck

Der Frühling hat Einzug gehalten am Waldrand. Puck sitzt mit Elli auf der Terrasse am Teich und staunt über all die Geräusche. Da tun einem ja die Ohren weh, so laut sind all die Vögel. Warum brüllen die so?, fragt Puck. Elli lächelt ihn an. Das ist ihr Gesang, und damit glaube ich sagen sie: Ich bin hier, hallo, hörst du mich?“ Puck spitzt seine kleinen Lippen und beginnt zu heulen. HUHU, HUUUU heult er wie ein kleiner Wolf. Die alte Frau lächelt. Was sagst du mit deinem Gesang?

Puck denkt kurz nach. Ich rufe jemanden zum Spielen! Mir ist nämlich langweilig.

Gerade wollte Elli einen Vorschlag machen, was noch alles im Garten zu tun sei, da raschelt es im Gebüsch. Eine kleine Schnauze schaut zwischen den Schilfhalmen heraus. Igittel, du hast endlich ausgeschlafen!, ruft Puck freudig und springt los.

Igitt, Igitt, schnauft der kleine Igel, der sich ständig vor allem Vermoderten ekelt. Und Vermodertes gibt es im Garten am Waldrand genug. Ja, ich weiß, das ist sehr ungewöhnlich für einen Igel, aber so ist er nun mal.

Puck springt auf seinen Freund zu, doch er berechnet seinen Sprung nicht gut, landet viel zu nah an Igittel am rutschigen Teichrand, und schon ist es geschehen. Beide rutschen ins eiskalte Wasser.

Puck prustet und strampelt, so kalt hatte er das Wasser nicht in Erinnerung, doch es macht ihm auch Spaß. Durch sein dichtes Fell bleibt er fast wie von allein an der Wasseroberfläche.

Doch wo ist Igittel?

Igitt, hört Puck ihn rufen, Das Wasser, esstinkt,, doch da geht das Igelkind schon wieder unter und rudert auf dem Rücken schwimmend hilflos mit seinen kurzen Beinchen. Schnell schwimmt Puck zu ihm und versucht ihn mit der Schnauze an Land zu schieben. Aber ach, die Stacheln pieken in die empfindliche Nase und nun heult er wieder, dieses Mal jedoch vor Schmerz.

Doch Igittel schafft es, sich umzudrehen und schwimmt mit seinen kurzen Beinchen an den Rand des Teiches. Das strampelt er hilflos, denn der Teichrand ist zu steil und zu rutschig, um mit kurzen Beinen hinauszuklettern.

Puck nimmt all seinen Mut zusammen und versucht, den Freund retten. Noch nie ist Puck getaucht, doch nun versucht er unter Igittel zu kommen und ihn auf seinem eigenen, haarigen Hinterteil aus dem Wasser zu heben. Das Wasser läuft in Pucks Ohren und in die Nase und bald befürchtet er, ganz unterzugehen.

Gerade, als beim dritten Versuch der kleine Igel wieder von Pucks Rücken zurück in´s Wasser kullert, greift eine Menschenhand behutsam unter den kleinen Igel und hebt ihn aus dem Wasser. Igitt, das ist nass! Das stinkt! Igitt, ich glaube, ich habe einen Fisch verschluckt! Igitt!

Puck klettert triefend nass aus dem Teich, an dessen Rand Elli über den prustenden Igel gebeugt steht. Pucks Fell ist schwer vom Wasser, und er hat viel Fell! Das Wasser muss weg, vor allem aus den Ohren! Puck schüttelt sich mit voller Kraft direkt neben Elli, und sie bekommt all das Wasser direkt ins Gesicht.

 Igitt ruft sie, das stinkt und jetzt bin ich auch noch nass. Alle drei kichern gemeinsam. Tropfend und kichernd gehen sie gemeinsam zum Haus.

Wir brauchen eine Treppe für dich, damit du alleine aus dem Wasser klettern kannst, sollte das noch einmal passieren.“ Igitt, nie wieder gehe ich in das stinkende Wasser!, ruft das Igelkind empört.

Aber eine Treppe bauen wir trotzdem, nur zur Sicherheit., sagt Elli lächelnd.

Als Puck am Abend bei ihr sitzt, leckt er sich noch immer die schmerzende Nase.

ts ts, dieser Igittel, fällt einfach ins Wasser, obwohl er nicht schwimmen kann.

Elli schaut ihn schmunzelnd an. Nun, er kann wohl schwimmen, wenn auch nicht schnell. Er kann nur nicht alleine rausklettern aus dem Teich, wenn das Ufer zu steil ist.

Aber vielleicht kann ich es ihm zeigen, das geht doch ganz leicht., schlägt Puck vor.

Elli lächelt und streichelt Pucks Kopf. Du kannst wirklich gut schwimmen und klettern. Wo hast du das gelernt? Puck grübelt. Ich habe es gar nicht gelernt. Ich bin ins Wasser gegangen und wieder raus geklettert. Ich konnte das einfach. Es ist wie laufen, nur im Wasser.“ Elli grübelt noch etwas.

Nun, ich glaube für Igittel ist klettern, wie für dich das Fliegen.“ Puck schaut sie mit staunenden Augen an.

Oh! Dann ist eine Igeltreppe wohl für den Anfang gut.

 

 

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