Wie Puck in den Wald kam
Vielleicht hast du es schon einmal erlebt, dass es bei einem heftigen Gewitter blitzt und donnert zur gleichen Zeit.
Das ist der Moment, bei dem manchmal der Blitz einschlägt in hohe Bäume, manchmal in Häuser, hin und wieder schlägt er auch einfach so auf freiem Feld in die Erde.
Was kaum jemand weiß, ist, dass in solchen Momenten manchmal kleine Geister auf die Erde geschleudert werden.
Wenn sie ankommen, sind sie nur eine Idee, wie eine ganz feine Wolke, die man noch nicht sehen kann.
Doch sie haben bereits einen Charakter. Sie sind in gewisser Weise der Anfang von etwas, was noch alles Mögliche werden kann.
So war es auch mit Puck.
In der Nacht, in der Puck in die Welt kam, wütete der Sturm besonders schlimm.
Es war spät im Jahr, die Bäume hatten bereits all ihre Blätter verloren, es hatte den ganzen Tag geregnet und gestürmt über dem Waldrand.
Der Wind tobte so laut, dass Mensch und Tier sich ängstlich in dichte Büsche, einen Bau oder in ein Haus zurückgezogen hatten.
An Schlaf war kaum zu denken, die Bäume neigten sich knarrend im Sturm und so manches Ding, dass nicht festgewachsen war, flog wild umher.
Der Donner kam immer näher, wurde laut und lauter, und dann, als bräche etwas sehr Großes, Schweres auseinander, schlug der Blitz mit hellem Leuchten in eine alte, mächtige Eiche und spaltete einen schweren Ast vom Stamm, welcher krachend zu Boden ging.
Krach, Rums, lag der Ast unten und mit einem feinem Säuseln schwebte darüber: Puck, der kleine Waldgeist.
Puck nimmt Gestalt an
In den Tagen nach dem Gewitter streifte der kleine Waldgeist ziellos durch die Gegend, erkundete die Welt, in die er geraten war und grübelte darüber nach, was es hier wohl zu erleben und tun gäbe. Aber so richtig tun konnte er ja noch gar nichts, wo er doch noch gar keinen Körper hatte. Er hatte auch keinen Schimmer, wie er an einen Körper kommen sollte.
So schwebte er gerade unentschlossen auf einer Lichtung im Wald umher, betrachtete verwundert die Essensreste, die jemand nach einem Picknick im Wald liegen gelassen hatte, als eine alte Frau auf dem nahen Weg entlang geschlendert kam.
Sie sah freundlich aus, mit unzähligen Fältchen um die kleinen Augen herum, als lachte sie stets etwas. Die kurzen, grauen Haare standen strubbelig zu allen Seiten ab, ein Wolltuch bedeckte die leicht gebeugten Schultern. Alle paar Schritte blieb sie stehen, sah an den Bäumen empor, als redete sie mit ihnen und verstünde, was diese ihr zuflüsterten.
Als sie näher kam, konnte Puck nicht anders: wie magnetisch angezogen schwebte zu ihr und es fühlte sich so richtig an, bei ihr zu sein,
als wäre er zu Hause angekommen.
Die alte Frau indes fasste sich an ihr Herz, tat einen tiefen Seufzer und begann leise zu summen, eine traurige Melodie.
Und als suche sie nach Worten sang sie:
„Kleiner Wolf, wo gehst du hin?
Gibt mein Sehnen einen Sinn?
Wie kann ich dein Fell noch spüren,
wo kann ich dich heulen hören?
Deine Blicke, klar und wissend,
.... schauen mir direkt ins Herz.
....sehe dich schon vor mir...
doch wie kann ich dich finden,
....
Und sie summte, und obwohl Puck noch kein Herz hatte, tat es ihm weh, die Sehnsucht in diesen Worten zu fühlen.
Und Sekunde für Sekunde verdichtete sich der Nebel, aus dem er zuvor bestanden hatte.
Bald schon konnte man ihn blass erkennen, und tatsächlich sah er ein wenig aus, wie ein kleiner Wolf, doch ein bisschen bunter.
Aus braunen, kleinen Augen schauten er überrascht an sich selbst herunter, sah weiße Pfötchen mit kräftigen Krallen, einen prächtigen Schwanz und spürte den Wind in seinem plüschigen Fell.
Als die alte Frau sich umdrehte, weil Puck fortan ja auch Geräusche machte und sie ihn bemerkt hatte, sprang er mit einem Satz ins Gebüsch und lief erschrocken davon.
Nicht weit entfernt stand er nun, außer Atem und sehr überrascht, wie ihr euch vorstellen könnt.
Puck brauchte einen Moment, um sich an seine Gestalt, in die ihn scheinbar die alte Frau gewünscht hatte, zu gewöhnen.
Eins wollte ihm nicht so recht passen an der Geschichte: als Wolke hatte er schweben können, doch jetzt war er wie festgetackert am Boden.
Er konnte springen und flitzen, dazu schien der Körper, den er nun bewohnte, ganz hervorragend geeignet zu sein.
Nur fliegen, das wollte einfach nicht klappen.
Und er mühte sich redlich, trainierte täglich von höheren Baumstämmen mit schnellerem Anlauf zu springen.
Mehr als Kratzer und Beulen kamen dabei aber nicht heraus.
Und außer, dass es weh tut, wenn man in vollem Tempo gegen einen festen Gegenstand kracht, musste Puck noch einiges über dieses Leben in einem Körper lernen. Er bekam Hunger. Als sein Magen das erste mal knurrte, wusste Puck nicht, woher das kam und sprang vor Schreck schimpfend hoch. Die Essensreste auf der Lichtung im Wald halfen für´s erste, doch noch eine Sache war komisch.
Puck musste schlafen, etwas, was er als Geisterwölkchen auch nicht kannte. Der Ast, der von der Eiche bei Pucks Ankunft abgebrochen war, ergab mit all dem alten Laub an den Zweigen eine richtige kleine Höhle, und hier machte Puck es sich gemütlich. Er sammelte tausend Dinge, die im Wald rumlagen und räumte sie, fast wie Menschen das mit Möbeln tun, in seinem neuen Zuhause ein.
Diese Höhle hatte noch einen großen Vorteil: Puck konnte die alte Frau fast jeden Tag von dort beobachten, denn die große Eiche, in die der Blitz gefahren war, stand gar nicht weit entfernt von einem roten Backsteinhaus am Waldrand. Und in diesem wohnte. die alte Frau.
Neue Freunde
Am Tage war Puck nun unterwegs im Wald und entdeckte all die wunderbaren Wesen, die dort wohnen.
Und je mehr er sie beobachtete, desto klarer wurde, dass er nicht allein durchs Leben gehen würde.
Nun, wo er schon mal sichtbar war, suchte er Freunde.
Er wollte dazu gehören.
Und so lief er den jungen Häschen hinterher, denn sie konnten nicht wegfliegen, wenn er näher kam.
Es verwirrte ihn jedoch etwas, dass sie immer vor ihm wegrannten.
Eines schönen Tages versteckte er sich und beobachtete, wohin die Häschen hüpften, um herauszufinden, wo sie wohnten.
Als er sah, wo die Häschen in den kleinen Löchern in der Erde verschwanden, fragte er sich nicht, wie er dort reinpassen würde, nein.
Er lief einfach hinterher und sprang mit Anlauf Kopf voran auf die kleine Öffnung im Hügel.
Autsch, Puck steckte fest.
Er musste sich mit aller Kraft mit seinen Pfoten gegen den Boden stemmen, um den Kopf wieder aus dem Höhleneingang ziehen zu können.
Mit einem Plopp befreite er sich, fiel rückwärts, machte einen Purzelbaum und kam auf dem Po zum Sitzen.
Kleine Sternchen schienen um seinen Kopf zu kreisen.
Puck wusste wohl nicht, wie groß sein eigener Kopf war. Er wollte nur zu den Hasen.
Und er wusste auch nicht, dass ein Hasenbau immer mehrere Ausgänge hat, und bemerkte nicht,
dass die Hasen den Bau längst verlassen hatten, um im Gebüsch sein merkwürdiges Treiben zu beobachteten.
Als die Sternchen um Pucks Kopf sich beruhigt hatten, machte sich Puck einen Plan. Wenn er einfach vor diesem Loch sitzen bliebe, müssten die Hasen doch irgendwann wieder herauskommen. Dann könnte er sie ja geradeheraus fragen, ob sie nicht seine Freunde werden wollten.
Da saß er nun.
Die Hasen derweil hatten schon so eine Ahnung, dass von ihm keine Gefahr ausging.
Sie kannten Füchse und auch den Wolf, und vor denen hüteten sie sich sehr.
Doch dieser Wicht hier war anders. Sie entschieden sich, die Sache erst einmal weiter aus sicherer Entfernung zu beobachten.
Ihren Bau konnten sie durch die vielen Seiteneingänge verlassen, von denen Puck keine Ahnung hatte.
So verging einige Zeit, und es passieret… nichts.
Der kleine Waldgeist lag da, und wartete.
Und die Hasen: beobachteten.
Auch in der Nacht ging Puck nicht weg.
So sehr wollte er die Häschen kennen lernen, dass er allein in der Kälte vor dem Hasenbau blieb, nur um sie auf keinen Fall zu verpassen.
Noch nie hatte er eine Nacht außerhalb seiner Höhle verbracht, und nun staunte er nicht schlecht, was in der Nacht im Wald so alles los war.
Er kuschelte sich zusammen und beobachtete aufmerksam. Da waren Geräusche, die er noch nicht kannte. Und sie machten ihn neugierig. Was waren das wohl für Wesen, die er nur hören, doch nicht sehen konnte?
Mal kam das Geräusch von rechts, kurz darauf von links, dann war es über ihm. Verdammt, da konnte schon wieder jemand fliegen, Puck spürte fast den Windhauch, als irgendjemand an ihm vorbei schwebte. Könnt ich nur auch fliegen, dachte Puck sehnsüchtig.
Der Honk
Doch dann wurde es unheimlich.
Durch die Bäume und Sträucher hindurch drang ein grelles, unangenehmes Licht.
Das war nicht die Sonne und nicht der Mond.
Doch was war es dann? Noch dazu hörte Puck Lärm, wie er ihn noch nie gehört hatte.
Es tat in seinen kleinen Ohren weh, und es stank, dass Puck übel wurde, ein Geruch, der nicht in seine Waldwelt gehörte.
Puck drückte sich ganz flach an den Boden, denn zum Wegrennen fehlte ihm die Kraft.
Immer näher kam das Getöse, und der kleine Geist zitterte nun am ganzen Körper.
Doch ohne ersichtlichen Grund entfernte sich das Ding wieder, und nach wenigen Minuten wurde es wieder still und die Geräusche der Waldwesen kehrten zurück.
Puck hatte sich so sehr gefürchtet, dass nun, da es vorüber war kleine Glitzertränen aus seinen Knopfaugen kullerten.
Die Hasen, die das alles beobachtet hatten, waren nun ganz sicher. Von diesem Geschöpf hatten sie nichts zu befürchten.
Nein, im Gegenteil brauchte dieser Zwerg scheinbar ihre Hilfe.
Eine kleine Häsin fasste sich ein Herz und hoppelte langsam zu Puck hin. Direkt vor seiner Nase blieb sie sitzen und sah ihm in die traurigen Augen.
„Hallo, du…“sagte sie zögernd. „Hab keine Angst, der Stinker ist schon wieder weg, der kommt heut bestimmt nicht zurück.“
Puck verstand gar nichts. „Der was?“
„Der doofe Stinker, der so hell ist, und stinkt und immer Krach macht…, du hast ihn doch gesehen?“
Puck nickte stumm.
„ Der stinkende Krachmacher. Das war er gerade. Du kannst auch Honk sagen, jeder hier weiß, was du meinst.“, erklärte das Hasenmädchen schlau.
„Ich wünschte, der käme nie wieder“, flüsterte Puck.
„Ja, wir auch. Wir wollten das dem Wunschbaum sagen, doch wir haben ihn nicht gefunden.“
Die Geschichte vom Wunschbaum
Puck hörte auf zu zittern, wischte mit der Pfote die Glitzertränen weg und hörte aufmerksam zu.
„Der Wunschbaum??? Wo ist er? Wie funktioniert er? Was muss ich machen? Können wir dahin gehen?“
Er sprang auf und vergessen war alle Angst, denn er hatte da diesen Wunsch.
Er wollte unbedingt wieder fliegen können.
„Ja und nein“, sagte die Häsin. „Es gibt den geheimen Pfad dorthin, und nur wer die Zeichen findet, kann ihn erreichen.
Dann muss man noch eine Prüfung bestehen, und ein Geschenk muss man dem Baum machen. Also nicht so einfach.“
Puck kratzte sich am Kopf. „Das bekomme ich hin. Ich muss los, ein Geschenk besorgen. Ich komme gleich zurück.“, sagte er und flitzte im nächsten Moment schon los, zu seiner Höhle.
Die Hasen sahen verwundert dem Lichtschweif nach, den Puck auf seinem Zick-Zack-Pfad durch das Gebüsch hinterließ.
Die Sonnenstrahlen glitzerten durch die Bäume, als er in seiner Höhle ankam.
Er durchsuchte alles nach Dingen, die er dem Wunschbaum schenken könnte. Ein Baum… was für ein Geschenk wäre das richtige?
Inmitten all der Dinge, die Puck in den ersten Tagen im Wald gefunden und eingesammelt hatte: Autoreifen, alte Schuhe, Plastiktüten, komische verbeulte Dosen, Dachpappe… zwischen all den Schätzen saß er nun und dachte nach.
Und ganz langsam wurde sein Kopf schwer, und sank immer tiefer.
´Ich kann auch im Liegen nachdenken`, dachte er noch, und schon war er eingeschlafen.
Eine ganze Nacht ohne Schlaf, das war zu viel für den kleinen Waldgeist gewesen.
Unruhig schlief er, und träumte, er könne endlich fliegen. Im Traum tanzte er durch die Luft, spielte mit den Vögeln, saß auf den höchsten Bäumen und beobachtete die weite Welt. Seine Beinchen zappelten im Schlaf, da er im Traum einfach wegflog, als das tosende stinkende Ungeheuer herankam.
Als er erwachte, war ihm sonnenklar, welches Geschenk er dem Wunschbaum machen wollte.
Vor einiger Zeit hatte er im Wald eine Libelle gefunden, gebastelt aus Draht und Papier, angemalt und glitzernd wie eine echte, doch eben ein Ding, wie eine Libelle.
Sofort begann Puck, sie zu reparieren, die verschmutzen Glitzersteine, die an ihr festgeklebt waren zu putzen und die verbogenen Beinchen gerade zu rücken, die durchsichtigen Flügel zu sortieren.
So wie eine echte Libelle über dem Waldsee tanzen, das wäre wunderbar.
Als er fertig war, flitzte er wie ein Blitz zum Hasenbau.
Dort setzte er sich vor das Loch am Hügel und wartete.
Es dauerte nicht lange, da waren die runde Nase mit den feinen Schnurrhärchen im Eingang zu sehen.
Die Häsin schnupperte sorgsam, ob auch wirklich keine Gefahr drohte, und schon hopste sie direkt vor Pucks Schnauze.
„Hier gucke!“, sagte er, und hielt ihr die gebastelte Libelle hin. Die war fast so groß, wie die Häsin selbst, doch schnell erkannte sie, dass es sich um ein wirklich prächtiges Geschenk handelte. Zweimal lief sie davor hin und her, um sie von allen Seiten zu betrachten. „Ja, das wird passen.“, sagte sie.
„Dann los, wo ist der Baum?“, rief Puck entschlossen.
„Ich sagte dir doch schon, das ist nicht so einfach.“, bremste ihn die Häsin.
„Den Pfad zum Wunschbaum kannst du nur mit der Zauberlampe sehen.“, erklärte sie mit erhobener Pfote wichtig.
„Manno, was für eine Zauberlampe?“, fragte Puck ungeduldig von einer Pfote auf die andere springend.
„Die bewahrt die die alte Frau in einer Truhe auf. Im roten Haus am Waldrand.“
„Das Haus kenne ich!“, rief Puck aufgeregt.
„Ganz in der Nähe davon ist meine Höhle. Du meinst doch die alte Frau, die oft durch den Wald streift und manchmal dabei singt?“
„Ja genau, die ist das. Du musst zu ihr gehen und um die Lampe bitten. Sie gibt sie nur selten heraus, also wünsche ich dir Glück.“
Puck sah die Häsin nachdenklich an. „Aber du sagtest, du warst schon oft am Wunschbaum. Du kennst also den Weg.“
Die kleine Häsin zog die Augenbraue hoch: „Du hörst nicht gut zu. Ich habe nur gesagt, dass es ihn gibt. Ich war noch nie dort.“
Puck schaut das Hasenmädchen ungläubig an. „Aber...aber warum denn nicht?“
Peinlich schaute sie nach unten und scharrte mit der Pfote im Sand.
“Ich habe mich nicht getraut zu fragen. Es gibt ja nicht nur den einen Weg.
Dann wäre das doch gar nicht geheim. Jeder im Wald würde es dem anderen erzählen und der Wunschbaum käme gar nicht mehr hinterher… Nein. Der Weg ändert sich ständig, und darum brauchst du die Lampe. Die Zeichen siehst du nur im dunklen, wenn du mit der Zauberlampe in den Wald leuchtest. Und wenn du dort warst, musst du die Zauberlampe zurückbringen. Sonst sieht es schlecht aus für dich. Naja, und nach der Lampe fragen, habe ich mich nicht getraut.“
Puck dachte wieder nach. „Ich habe einige Lampen im Wald gefunden und repariert. Sie leuchten vorzüglich. Warum nicht diese nehmen?“ Schon wollte er loslaufen, da zog ihn die kleine Häsin an seinem buschigen Schwanz.
„Was an GEHEIM hast du denn nicht verstanden? Nur die Zauberlampe macht den Weg sichtbar.“
Puck sackte ein wenig zusammen und saß mit hängendem Kopf vor dem Hasenbau.
„Ohne die alte Frau, keine Lampe? Ohne Lampe kein Weg?“, fragte er ungläubig.
„Genau!“, bestätigte ihn die Häsin. „Und ohne Weg kein Baum.“
Sie lief vor ihm hin und her und hob wichtig eine Pfote: „Nicht zu vergessen: Die Prüfung!“
Der Wall
Puck hob den Kopf: “Was denn noch? Warum ist das so kompliziert?“
„Nun,“, sagte die Häsin wichtig. “Weil sonst jeder Depp in den Wald rennen würde und sich die unsinnigsten Sachen wünschen würde.“
„Und was für eine Prüfung ist das?“
Die Häsin sah ihm lange in die Augen.
Dann flüsterte sie: „Du musst den Wall der bösen Absichten überwinden.“
„Den WAS?“, fragte Puck laut.
„Psst! Leise! Den Wall der bösen Absichten. Er beschützt den Baum.“
Die Häsin sah um sich, ob auch niemand sie beobachtete.
„Nur wer in guter Absicht und ohne Argwohn kommt, kann ihn passieren.
Wenn du Böses planst, und du überquerst den Wall, dann fallen dir die Haare
und die Zähne aus....So sagt man...naja, ich habe es auch nur gehört..“, flüsterte sie Puck in sein Ohr.
Dessen Haare stellten sich auf.
Böse Absichten… was war das wohl?
Da er sich nicht sicher war, was das bedeutete, traute er sich nicht, laut zu fragen. Die Häsin sollte nicht denken, es sei dumm.
„Ich dürfte dir das gar nicht erzählen.“, flüsterte die Häsin. „Aber wer böse Absichten hat, kann tausendmal so tun, als hätte er Gutes in Sinn. Der Wall erkennt es. So mancher kam von dort nicht zurück, heißt es“ Sie sah ihm erst in die Augen.
Lange.
Dann zwinkerte sie, hopste aus dem Stand einen Meter hoch und kicherte.
„Glaubst du diesen Quatsch etwa?“
Puck war nun völlig verwirrt.
Gute Absicht-böse Absicht…was soll das?
„Nein, das weiß doch jedes Kind, dass es so was nicht gibt. Ha, du dachtest, du könntest mich auf den Arm nehmen…“, rief er laut, und versuchte sich selbst damit Mut zu machen.
Denn er war sich leider nicht sicher, ob das alles gut gehen würde.
Das rote Haus am Waldrand
Nun war es an Puck, die alte Frau zu finden und ihr sein Anliegen vorzutragen.
Er streifte einige Zeit in der Nähe des Hauses durchs Gebüsch und beobachtet den Garten.
Wo steckte sie nur? Schon oft hatte er sie in ihrem Garten beobachtet, einfach aus Neugier, und weil er ihr ja seine Gestalt verdankte und er sich so mit ihr verbunden fühlte. Und außerdem, weil es vom Haus her oft sehr lecker nach Essen roch.
Es war später Nachmittag, als er sie auf dem Weg aus dem Wald kommen sah.
Sie ging ganz nah an ihm vorbei, summte leise ein Lied, trat durch das hölzerne Gartentor, ging die Stufen hinauf, klopfte die Schuhe ab und öffnete die Tür. Als sie schon fast drinnen war, drehte sie sich noch einmal um und sah direkt in Pucks Richtung.
Er hielt die Luft an und traute sich nicht zu bewegen.
Einen Augenblick stand sie nur so da, dann ging sie in´s Haus.
Als Puck gerade anfing, sich zu entspannen, öffnete die Tür sich wieder und die alte Frau trat mit einer Schüssel in der Hand heraus. Die Schüssel trug sie direkt in die Richtung, in der Puck im Gebüsch hockte. Sie hielt nah bei ihm an und stellte die Schüssel ab. Unfassbar leckerer Geruch drang in Pucks Nase.
Sofort knurrte sein kleiner Magen und fast wie von allein liefen seine Beinchen zu der immer noch summenden Frau hin.
Er konnte einfach nicht anders, sein kleines Schnäuzchen tauchte in das leckere Futter.
Er fraß, ohne abzusetzen die ganze Schüssel lehr.
Die Frau hockte vor ihm, summte leise und streichelte seinen Rücken.
Als nun alles aufgefressen war, streckte sich der kleine Waldgeist und sah sich die alte Frau ganz genau an. Sie sah nett aus, und sie roch gut. Und die ganze Zeit über summte sie leise eine Melodie. Dann hielt sie inne.
„Ich habe das Gefühl, wir kennen uns. Du siehst genau aus, wie ..., Mh...Egal...
Ich glaube, ich weiß, warum du hier bist. Du hast einen Wunsch, oder?“
„Ja genau. Aber woher weißt du das?“, fragte der kleine Waldgeist.
„Ich weiß, wie jemand mit großen Wünschen und Träumen aussieht. Du weißt von dem geheimen Weg?“
Puck nickte eifrig.
„Ich werde dir den Beginn des Weges zeigen.“
„Aber die Lampe, ich brauche die Zauberlampe. Sonst wird nichts draus.“
„Ganz ruhig. Du sollt alles bekommen, was du auf dem Weg brauchst.“
Sie strich ihm zärtlich über den Kopf. „Du musst mir nur etwas versprechen.“
„Alles“, rief Puck. „Ich verspreche alles, was du willst.“
Vier Fragen
„Nun, pass auf. Auf deinem Weg musst du über vier Fragen nachdenken.“
„Kein Problem, denken kann ich gut. Los sag schon! Was für Fragen?“
„Erstens: stell dir genau vor, wie du dich fühlen wirst, geht dein Wunsch in Erfüllung.“
„Klaro, das tue ich ja sowieso den ganzen Tag.“
„Dann kommt jetzt zweitens: Schadet dein Wunsch anderen?“
Puck grübelte kurz. „Oh, das ist ja auch nicht schwer.“
„Nun“, sagte die alte Frau nachdenklich, „Denke auf dem Weg noch einmal darüber nach. Nimm dir Zeit. Und dann ist da Frage Nummer drei:
Was bist du bereit zu tun, damit dein Wunsch sich erfüllt?“
Puck sah sie aus großen Augen an. „Das versteh ich nicht. Wenn ich es selbst schaffen könnte, dass der Wunsch in Erfüllung geht,
brauche ich doch den Wunschbaum nicht?“
Sie lächelte. „Versprich mir, einfach darüber nachzudenken. Die Antwort musst du noch nicht kennen.
Und damit sind wir bei Frage Nummer vier: Ist dein Wunsch gut für die Welt?“
Puck kratzte sich am Kopf. Darüber hatte er noch nicht nachgedacht.
„Du musst das alles noch nicht wissen. Geh den Weg, nimm dir Zeit, und am Ziel wird dir alles klar sein. Komm mit, kleiner Geist, ich zeige dir, wo die Zauberlampe versteckt ist.
„Und…. Ähm… da ist noch eine Frage.“, fragte Puck, und trat verlegen von einem Bein auf das andere.
„Ja, was willst du wissen?“
„Wie genau gehen gute Absichten?“
Die alte Frau lächelte. „Du hast die Geschichte vom Wall gehört?“
Verlegen schaute Puck sie von unten an. „Was, wenn ich schlechte Absichten habe? Vielleicht habe ich die, und weiß es nicht?“
Sie nahm seinen kleinen Kopf in ihre großen, vom Alter gekrümmten Hände und sah ihm direkt in die braunen Augen.
„Du, kleiner Geist mach dir keine Sorgen. Vielleicht machst du Dinge falsch, aber schlechte Absichten hat niemand, ohne es zu bemerken.
Du schon gar nicht.“
Leise schniefte Puck, während er in ihre wassergrauen, wissenden Augen sah.
Die alte Frau stand auf.
„Du hast noch Zeit. Die Zeichen auf dem Pfad siehst du nur in der Dunkelheit.
Lass uns hineingehen und uns aufwärmen.“, sagte sie und winkte ihm, ihr zu folgen.
Sie saßen ein Weilchen gemeinsam am Feuer im Haus, und Puck gefiel es so gut dort, dass er fast vergaß, warum er hergekommen war.
Erschrocken über die eigene Zufriedenheit schreckte er hoch.
„Ist es nun dunkel genug?“, fragte er unvermittelt in den stillen Moment hinein.
„Dunkel genug für was?“
„Für die Zeichen, für den geheimen Pfad? Für den Wunschbaum? Hallo?“
Die alte Frau hatte geträumt. Doch nun fiel es ihr wieder ein.
„Ach ja, natürlich, du hast ja eine Aufgabe. Entschuldige, ich vergaß. Es war gerade so friedlich.“
Mühsam stand sie auf und der kleine Geist folgte ihr.
Sie nahm ihr Wolltuch, schlug es sich um die Schultern und trat vor die Tür.
Die Dämmerung hatte eingesetzt. „Das sollte passen.“, murmelte sie, wie zu sich selbst und trottete zum kleinen Wäldchen,
nahe am roten Haus, dort, wo der Wald dem Feld gute Nacht sagte.
Puck trottete an ihrer Seite, und von weitem sah es so aus, als gehörten sie zusammen, als wäre es nie anders gewesen.
An dem kleinen Wäldchen, dort wo sich alle Wege kreuzen, ging die alte Frau zu einem großen Baum, hantierte dort etwas in der Dunkelheit.
Sie hockte sich vor Puck und sagt leise: “Hier bitte, das ist die Lampe. Gehe am Waldrand entlang und achte auf den Horizont gen Süden. Wenn dich jemand von deinem Weg abbringen kann, dann der Honk.“
Pucks kleines Herz zuckt zusammen und gleich fühlt er sich noch etwas kleiner.
Vielleicht musste er den Weg gar nicht finden? Vielleicht war das mit dem Fliegen gar nicht so wichtig?
Er schaute der alten Frau mit seinem allerbesten Waldgeist-Bettelblick in die Augen.
“Kannst du bitte mitkommen?“
Sie lächelte verständnisvoll. „Kleiner Wicht, für deine Wünsche bist nur du zuständig. Du schaffst das schon.“
Doch Puck konnte seinen Mut einfach nicht finden.
„Was kann ich tun, wenn der Honk kommt?“, fragt er unsicher.
„Das ist gar nicht so schwer.“, antwortete die alte Frau. „Sing sehr laut ein Lied, hopse, lache, laufe albern rückwärts, seitwärts,
tue lustige Dinge. Dann macht er einen großen Bogen um dich.“
Puck dachte einen Moment nach. „Summst du deshalb immer vor dich hin, wenn du durch den Wald gehst?“, fragte er die Alte.
„Das kann schon sein. Hopsen kann ich nicht mehr so gut.“ Sie schaut einen Moment in die Ferne, dann sagt sie: “Vielleicht ist es auch,
weil ich mich manchmal einsam fühle, wenn es so still ist um mich herum.“
Puck ging ganz dicht an sie heran, schob seine kleinen Nase unter ihre Hand und leckte sie sachte. Sie lächelte.
„Nun mal los, deine Wünsche warten.“, sagte sie, und wies ihm den Weg Richtung Wald.
Der geheime Pfad
Und so begab sich Puck auf seine Wanderung durch die Dunkelheit.
Er stiefelte tapfer los, der kleine Geist. Einige Male drehte er sich noch um und winkte der alten Frau, und sein kleines Herz wurde schwer,
sie so allein am Waldrand stehen zu sehen.
Doch er hatte eine Aufgabe. Er fasste allen Mut zusammen, schielte etwas verunsichert nach links zur großen Stadt, deren Lichter man zwischen den Bäumen sehen konnte. Er entschied sich, vorsorglich schon mal ein Liedchen zu trällern, denn man kann ja nie wissen…Und er sang das einzige Lied, dass er kannte. Die kleine Häsin hatte es ihm vorgesungen, mitten im Wald. Es passte ganz gut, außer, dass kein Licht leuchtete, bis jetzt
Sind die Lichter angezündet
Freude zieht in jeden Raum,
Weihnachtsfreude wird verkündet
Unter jedem Lichterbaum
Leuchte Licht mit hellem Schein
Überall, überall soll Freude sein
Süße Dinge, schöne Gaben
Gehen nun von Hand zu Hand
Jedes Kind soll Freude haben
Jedes Kind in jedem Land
Leuchte Licht mit hellem Schein
Überall, überall soll Freude sein
Sind die Lichter angezündet
Rings ist jeder Raum erhellt
Weihnachtsfriede wird verkündet
zieht hinaus in alle Welt
Leuchte Licht mit hellem Schein
Überall, überall soll Friede sein
Und er sang es laut, sang es leise, lief entlang am Waldrand, und leuchtete mit der Zauberlampe in die Dunkelheit.
Bald schon vergaß er den doofen Honk und suchte singend nach den Zeichen.
Er wusste noch nicht, wie sie aussahen, doch da, was war das?
Etwas bewegte sich an einem Ast.
Vorsichtig schlich er näher heran, doch die Lampe machte es nicht besser sichtbar.
Als er es direkt vor der Nase hatte, erkannte er es. Ein Papiertaschentuch.
Das war bestimmt kein geheimes Zeichen.
Kurze Zeit später funkelte etwas zurück, von dort, wohin er mit der Lampe gestrahlt hatte. Ganz klar, nahm er die Lampe weg,
war das Funkeln weg.
Puck lief weiter, und immer öfter glitzerte und schien etwas von den Bäumen zurück.
Er folgte dem Weg, und bald ging er den Zeichen folgend in den Wald hinein.
Immer weiter hopste er den Waldweg entlang, strahlte mit der Lampe umher und wurde immer aufgeregter, je mehr Zeichen sich zeigten.
Puck wurde schnell und schneller, es ging bergauf, bergab, er düste wie wild durch den Wald, als er plötzlich über einen Ast stolperte, sich mehrmals überschlug und ins Gras purzelte. Als er sich aufsetzte und seine Beinchen sortierte, bemerkte er, dass er die Lampe verloren hatte.
„Oh nein, die Lampe.“ Er schnuffelte nach allen Seiten, ging ein paar Schritte zurück, dann wieder vor, doch nirgends war sie zu finden.
Puck setzte sich mitten auf den Weg und begann ganz leise zu winseln.
„Wie soll ich das nur schaffen? Ich weiß gar nicht, wo ich bin. Manno, wenn ich nur fliegen könnte!“, flüsterte er nun schluchzend.
Der Wunsch
Doch da fiel ihm ein, was die alte Frau gesagt hatte: Sein Wunsch, und die vier Fragen, er hatte sie ganz vergessen.
Ganz klar, sein Wunsch war: Fliegen.
Doch in seinem kleinen Herzchen war noch etwas, was ihn bewegte.
Die Stunden mit der alten Frau. Es hatte sich so gut angefühlt. Wie wäre das wohl, wenn…
Vor seinem inneren Auge tanzten Bilder von einem Schlafplatz nahe am Feuer. Ein Spielzeug auf der Wiese,
an dem er mit der alten Frau um die Wette zog, ausgedehnte Spaziergänge im Wald, die alte Frau summend in seiner Nähe.
Ihre großen Hände an seinem Kopf… Da war Frage Nummer eins schon beantwortet.
Kleine Glitzertränen rollten seine Wangen herunter, aber dieses Mal aus Sehnsucht.
Ein Wunsch, tausendmal besser als fliegen.
Gut für Ihn, gut für die Welt und sicher schadete dieser Wunsch niemanden. Doch wäre es auch gut für die alte Frau?
Was, wenn sie ihn gar nicht mochte? Was, wenn sie lieber allein bliebe?
Puck dachte angestrengt nach.
Und wie war noch diese komische Frage, die er noch nicht bedacht hatte?...
Genau: Was wäre er bereit zu tun, damit der Wunsch in Erfüllung ginge?
Ja, was könnte er tun, nun, wo die Zauberlampe weg war, und er nicht einmal den Wunschbaum um Hilfe bitten konnte?
Er grübelte ein Weilchen, dann wurde es ihm klar. „Ich gehe zum roten Haus. Ich frage sie einfach. Ich finde den Weg!
Und wenn es bis ganz viel später dauert. Und wenn ich an dem doofen Honk vorbeimuss, egal. Ich finde sie.“
Das war es, was er bereit war, zu tun.
Schon war er auf den Pfoten, tapste langsam durch die Dunkelheit, auf dem schmalen Pfad entlang, und sah in Gedanken das rote Haus,
das Feuer im Kamin, ein gütiges Lächeln in einem faltigen Gesicht.
Bestimmt wäre es auch gut für sie, wenn er bei ihr bliebe. Ganz bestimmt!
Nur wenige Schritte weiter trat er auf etwas hartes… die Zauberlampe!
Nun gab es keinen Zweifel mehr. Immer schneller lief er durch den dunklen Wald, leuchtete umher, folgte dem Weg,
so wie die Zeichen es ihm wiesen und stand dann: vor dem WALL!
Oh je, wie war das, mit der guten Absicht?
Der Wall sah nicht sehr hoch aus, bestand scheinbar nur aus altem Holz, dass jemand in den Weg gelegt hatte.
Dahinter konnte Puck bereits den Baum erkennen, Lichter, Glitzernde Dinge in der Luft…
Er erinnerte sich an die Worte der Alten: Er solle sich keine Sorgen machen. Kurz zögerte er, dann hielt er die Luft an und
sprang über den Wall hinweg… und nichts schlimmes geschah.
Der Wunschbaum
Erleichtert flitzte Puck die letzten Meter und da stand er nun: Der Wunschbaum.
Er war ganz anders, als er ihn sich vorgestellt hatte, und doch, wie verzaubert. Wunderschön.
Kleine goldene Flugwesen schwirrten um ihn herum, viele merkwürdige Dinge waren an ihm befestigt, und er brauchte einige Zeit,
bis er alles betrachtet hatte.
Dann fasste er sich ein Herz, holte seine Libelle hervor, schloss die Augen und dachte an seinen sehnlichsten Wunsch.
Bei der alten Frau wohnen! Bei ihr wollte er einschlafen und aufwachen. Mehr als alles andere.
Langsam ging er an den Stamm des Baumes und rollte sich einen dicken Ast zum Hochklettern hinzu.
Er kletterte darauf, stützte sich mit den Pfötchen am Stamm hoch und setzte seine Libelle so hoch er konnte auf einen Ast.
Er hopste wieder auf die Erde und betrachtete die Libelle von unten.
"Passt!"
Schon wollte er den Rückweg antreten, da hielt er inne.
Noch einmal sah er zu dem Baum. „Ich komme wieder! Dann machen wir das mit dem Fliegen. OK?“
Die Lichter im Baum funkelten. Das genügte Puck.
Schnell lief er zurück zum Wall, überquerte ihn, und seine Beinchen überholten ihn fast auf dem Weg zum roten Haus.
Die Tür stand angelehnt, durchs Fenster sah er Kerzenschein und er hörte Kinder singen, DAS Lied: Sind die Lichter angezündet.
Mit der Nase öffnete er vorsichtig die Tür, schlich sich auf leisen Pfötchen hinein ins Zimmer.
Da saß sie auf ihrem Sessel, am Feuer.
Ein prächtiger Tannenbaum, mit Kerzen geschmückt, stand in der Ecke des Zimmers.
Als die alte Frau ihn bemerkte, machte sich ein Lächeln auf ihren Wangen breit.
„Da bist du ja wieder, mein Freund!“
Sie breitete ihre Arme aus, und Puck flog, noch mit der Zauberlampe im Maul, fast wie von allein auf ihren Schoß.
„Hast du denn alles erledigt, was wichtig war?“, fragte sie ihn.
Puck legte die Lampe in ihre Hand.
„ALLES!“, antwortete er bedeutend, und kuschelte sich an.
Als die Musik endete, fragte er sie: “Wie kommt es, dass du dich so gut auskennst mit dem Wunschbaum und dem Zauberpfad?“
Einen Moment zögerte sie.
„Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“
Puck nickte eifrig. „Natürlich. Ich bin der weltbeste Geheimnisbewahrer, den es gibt!“
„Nun, dann kann ich es dir ja verraten. Ich habe es erfunden.“
Puck überlegte einen Moment. „Den Wunschbaum?“
Die Alte lehnte sich zurück und kicherte lustig.
„Nicht nur das, ich habe das Wünschen erfunden!“
Für meine russischsprachigen Freunde übersetzt von Irina Zdyrko
Пук вырос на окраине леса, в заброшенной пещере.
Вы, наверное, знаете, что маленькие духи спускаются на землю, когда ночью сверкает молния и гром гремит так громко, как будто наступает конец света.
Так их отправляют в мир. Придя в мир, они не знают ни одной семьи. Они сами выбирают, бродить им по миру в одиночестве или завести друзей.
Так было всегда.
Логово Пука не было ни особенно большим, ни особенно красивым, но это не смущало маленького расторопку. Он не знал других нор и считал свою вполне нормальной.
И хотя по ночам ему было холодно, он считал, что так и должно быть.
Пук был почти похож на собаку, его бело-коричневая пушистая шерсть торчала во все стороны, да и во всем остальном он был очень похож на собаку. Но, будучи лесным духом, Пук умел понимать всех живых существ, и людей тоже. В этом для него не было ничего особенного, он не знал ничего иного.
Днем он гулял по заколдованному лесу и открывал для себя всех удивительных существ, которые там жили. И чем больше он наблюдал за ними, тем яснее становилось, что в одиночку ему не прожить. Он искал друзей. Он хотел быть частью этого общества.
И было еще одно стремление: когда он бежал за птицами, которые весело танцевали в воздухе и пели ему песни, ему хотелось тоже уметь летать. Но он был еще маленький, и как бы он ни старался, это было не больше, чем просто прыжки. А он очень старался, ежедневно тренировался прыгать с более высоких стволов деревьев с более быстрым разбегом.
Но кроме царапин и шишек ничего не выходило.
Но больше всего ему нравилось бегать за молодыми зайчатами. Они не могли улететь, когда он подходил ближе. Но его немного смущало, что они всегда убегали от него.
В один прекрасный день он спрятался и стал наблюдать за тем, куда прыгают зайчата, чтобы узнать, где они живут. Может быть, в их пещере еще есть место и ему больше не придется спать одному?
Когда он увидел, что зайчата скрылись в маленьких дырочках в земле, он не стал размышлять, как он там поместится, нет. Он просто побежал за ними и с разбегу прыгнул головой вперед в маленькое отверстие в насыпи.
Бум, Пук застрял.
Ему пришлось изо всех сил упереться лапами в землю, чтобы снова вытащить голову из входа в пещеру. С шумом он освободился, упал назад, сделал кувырок и уселся на попу.
Вокруг его головы кружились маленькие звездочки.
Пук, вероятно, не знал, насколько велика его собственная голова. Он хотел попасть только к зайчатам.
Он не знал, что у заячьей норы всегда есть несколько выходов, и не заметил, что зайцы уже давно выбрались, чтобы понаблюдать за его странными действиями в кустах.
Когда он снова смог думать, Пук решил, что если он останется перед этой норой, то зайцы должны будут когда-нибудь снова выйти.
И тогда он сможет прямо спросить их, не хотят ли они стать его друзьями.
Вот он и уселся.
Зайчата уже догадывались, что опасности от него нет, но не совсем понимали, что это за странное существо. Они решили продолжить наблюдение.
Через многочисленные боковые проходы они могли попасть в свое логово, и вот прошло некоторое время… а ничего не произошло.
Маленький лесной дух лежал и ждал.
А зайчата наблюдали.
Прошло много часов, и даже ночью Пук не ушел.
Ему так хотелось поближе познакомиться с зайцами, что он остался один на холоде перед заячьей норой, чтобы не пропустить их.
Он никогда раньше не ночевал вне своей пещеры и теперь удивлялся тому, что происходит в лесу ночью.
Он прижался к земле и внимательно наблюдал за происходящим. Были слышны незнакомые ему звуки. И они вызывали у него любопытство. Что это за существа, которых он мог только слышать, но не видеть?
Иногда звук доносился справа, вскоре слева, потом оказывался над ним. Черт, опять кто-то летал. Пук почти почувствовал дуновение ветерка, когда что-то пролетело мимо него. Если бы я тоже мог летать, - с тоской подумал Пук.
Но тут стало очень жутко.
Сквозь деревья и кусты пробивался яркий, неприятный свет.
Это было не солнце и не луна. Их он хорошо знал.
Это было что-то другое.
Но что же это было? Вдобавок ко всему Пук услышал такой шум, какого никогда раньше не слышал.
От него болели маленькие ушки, и к тому же от него сильно пахло - запах, которому не было места в его лесном мире.
Пук пригнулся к земле, так как у него не было сил бежать.
Шум приближался все ближе и ближе, и маленькое существо уже дрожало всем телом.
Но без всякой видимой причины это что-то снова удалилось, и через несколько минут стало тихо, и вернулись звуки лесных существ.
Пук был так напуган, что теперь, когда все закончилось, из его глаз-бусинок покатились маленькие блестящие слезинки.
Зайцы, наблюдавшие за всем этим, теперь были совершенно уверены. Им нечего было бояться этого духа. Нет, наоборот, малышу, похоже, нужна была их помощь.
Маленькая зайчиха взяла себя в руки и медленно, ковыляя, направилась к Пуку. Она остановилась прямо перед его носом и заглянула в грустные глаза.
" Здравствуй, ты...", - неуверенно произнесла она. "Не бойся, Хонкидо уже ушел, сегодня он точно не вернется".
Пук ничего не понял. "Что?"
"Глупый Хонкидо. Тот, который такой яркий, вонючий и вечно шумит..., ты же его видел?"
"Хонки-что?"
"Хонкидо. Дракон с юга. Он только что был здесь. Можно также говорить Хонк, все здесь понимают, что ты имеешь в виду", - лукаво пояснила девочка-зайчик.
"Лучше бы он никогда не возвращался"- прошептал Пук.
"Да, мы тоже хотим, но мы уже столько раз рассказывали об этом дереву желаний, но пока ничего не помогло".
Теперь Пук перестал дрожать, вытер лапой блестящие слезы и внимательно прислушался.
"Дерево желаний???? Где оно? Как оно работает? Что я должен сделать? Можно ли туда пойти?" Он подпрыгнул, забыв про весь страх, потому что у него было сильное желание туда попасть. Он очень хотел уметь летать.
"И да, и нет", - сказала зайка. "К нему ведет тайная тропа, и добраться до него может только тот, кто найдет знаки и хорошо обдумает свое желание. Потом нужно пройти испытание и подарить дереву подарок. Так что не все так просто".
Пук почесал голову. "С этим я справлюсь. Мне нужно сходить за подарком. Я сейчас вернусь", - сказал он и в следующее мгновение уже мчался к своей норе.
Зайцы с удивлением смотрели на шлейф света, который Пук оставил за собой на зигзагообразном пути через кусты.
Первые солнечные лучи блеснули сквозь деревья, когда он добрался до своей норы.
Он перебрал все вещи в поисках того, что можно было бы подарить дереву желаний. Дерево... Какой подарок может быть правильным? Среди всего, что Пук нашел и собрал в лесу: автомобильные шины, старые ботинки, полиэтиленовые пакеты, странные вмятые банки, строительный материал... Среди всех этих сокровищ он сидел и думал.
И очень медленно его голова становилась тяжелой и опускалась все ниже и ниже.
„Я могу думать и лежа“, - подумал он и уже заснул.
Целая ночь без сна была слишком тяжела для маленького лесного духа.
Он спал беспокойно и мечтал о том, что наконец-то сможет летать. Во сне он танцевал в воздухе, играл с птицами, сидел на самых высоких деревьях и смотрел на мир. Его маленькие ножки подрагивали во сне, потому что во сне он улетал, когда с юга приближалось ревущее вонючее чудовище.
Когда он проснулся, ему было ясно как день, какой подарок он хочет преподнести дереву желаний.
Некоторое время назад он нашел в лесу стрекозу, сделанную из бумаги, блестящую, как настоящая, но просто вещица, похожая на стрекозу.
Он тут же принялся ее ремонтировать, очищая грязные детали и выпрямляя погнутые лапки.
Танцевать, как настоящая стрекоза, над лесным озером - таково было его желание.
Закончив работу, он, как молния, помчался к заячьей норе.
Там он сел перед норой на холме и стал ждать. Не прошло и нескольких минут, как он увидел у входа круглый нос с тонкими усиками.
Осторожно принюхавшись, чтобы убедиться в отсутствии опасности, зайчиха выпрыгнула прямо перед мордочкой Пука.
"Вот, смотри!" - сказал он и протянул ей сделанную им стрекозу. Она была почти такой же большой, как сама зайчиха, но она быстро поняла, что это действительно великолепный подарок. Дважды она прошлась перед ним взад-вперед, чтобы рассмотреть его со всех сторон. "Да, он подойдет", - сказала она.
"Ну-ка, где же дерево?" - решительно воскликнул Пук.
"Я уже говорила тебе, что это не так просто", - ответила зайчиха.
"Путь к дереву желаний можно увидеть только с помощью волшебной лампы", - важно пояснила она, подняв лапу.
"Какая волшебная лампа?" - спросил Пук, нетерпеливо перепрыгивая с одной лапы на другую.
"Это та, которую старушка хранит в сундуке. В красном доме на краю леса".
"Я знаю этот дом!" - взволнованно воскликнул Пук. "Там, неподалеку, моя пещера. Ты имеешь в виду ту старушку, которая часто бродит по лесу и иногда поет?"
"Да, это та самая. Тебе надо пойти к ней и попросить лампу. Она редко их выдает, так что желаю тебе удачи".
Пук задумчиво посмотрел на зайку. "Но ты же сказала, что много раз бывала у дерева желаний. Значит, ты знаешь дорогу".
Зайчиха поднял бровь: "Ты думаешь, что есть только один путь? Тогда это было бы вовсе не секретом. Все в лесу стали бы рассказывать друг другу, и дерево желаний не смогло бы за ними угнаться... Нет. Путь все время меняется, поэтому тебе и нужна лампа. Увидеть знаки в темноте можно только тогда, когда светишь в лесу волшебной лампой. И как только ты там побываешь, ты должен вернуть волшебную лампу обратно. Иначе это плохо отразиться на тебе".
Пук снова задумался. "Я нашел в лесу несколько ламп и починил их. Они очень красиво светят. Почему бы не взять одну из них?" Он уже собирался убегать, когда зайчиха потянула его за пушистый хвост.
"Что в слове СЕКРЕТ ты не понял? Без волшебной лампы ты не найдешь дорогу".
Пук слегка попятился и сел, свесив голову, перед заячьей норой.
"Без старухи нет лампы? Нет лампы - нет пути?" - недоверчиво спросил он.
"Именно!" - подтвердила зайка. "И ни тропинки, ни дерева". Она вышагивала перед ним взад-вперед, важно подняв лапу: "Не забудь: Тест!"
Пук поднял голову: "А что еще? Почему все так сложно?"
"Ну," - важно сказала она. "Потому что иначе каждый недотепа будет бегать в лес и загадывать самые несуразные желания".
"И что это за тест?"
Зайка долго смотрела ему в глаза.
Затем она прошептала: "Ты должен преодолеть Стену Злых Намерений".
"ЧТО?" - спросил Пук вслух.
"Шшш, тихо. Стену злых намерений. Она защищает дерево". Зайка оглянулась, чтобы убедиться, что за ней никто не наблюдает.
"Пройти ее могут только те, кто пришел с добрыми намерениями и без подозрений. Если твое сердце не чисто, тебя схватят и затащат в вал", - прошептала она на ухо Паку.
У него волосы встали дыбом.
Злые намерения... что это может быть?
Не зная, что это значит, он не решился спросить вслух. Он не хотел, чтобы зайчиха сочла его глупым.
"Мне не следовало бы даже говорить тебе об этом", - прошептала она. "Но те, у кого плохие намерения, могут тысячу раз притворяться, что у них хорошие намерения. Стена это распознает. Многие оттуда не вернулись". Она впервые посмотрела ему в глаза.
Долго.
Затем она подмигнула, подпрыгнула на метр из положения стоя и хихикнула.
"Ты веришь в эту чушь?"
Теперь Пук был в полном замешательстве.
Хорошее намерение-плохое намерение... что это такое?
"Нет, каждый ребенок знает, что такого не бывает. Ха, ты думала, что сможешь меня обмануть...", - воскликнул он вслух, пытаясь подбодрить себя.
Потому что, к сожалению, он не был уверен, что все получится.
Теперь Пуку предстояло найти старушку и изложить ей свою просьбу.
Дом был найден быстро, ведь он находился совсем недалеко от его пещеры.
Но что делать дальше?
Некоторое время он бродил по кустам неподалеку и разглядывал сад.
Где же она? Летом он часто наблюдал за ней в саду, просто из любопытства. И потому, что там часто очень вкусно пахло едой.
Был уже поздний вечер, когда он увидел ее, выходящую из леса на тропинку.
Она прошла совсем близко от него, тихонько напевая какую-то песенку, вошла в деревянную калитку сада, поднялась по ступенькам, сняла туфли и открыла дверь. Когда она уже почти вошла внутрь, то снова повернулась и посмотрела прямо на Пука.
Он затаил дыхание, не решаясь пошевелиться.
Она замерла на мгновение, а затем вошла в дом.
Как раз в тот момент, когда Пук начал было расслабляться, дверь снова открылась, и из нее вышла старушка с миской в руках. Она понесла миску прямо в ту сторону, где в кустах сидел Пук. Она остановилась рядом с ним и опустила миску. В нос Пука ворвался невероятно вкусный запах.
Тут же его маленький желудок заурчал, и, почти как бы сами собой, его маленькие ножки побежали к все еще напевающей что-то женщине.
Не удержавшись, он погрузил свое маленькое личико во вкусную еду.
Он съел всю миску без остановки.
Женщина присела перед ним на корточки, тихо напевая что-то и поглаживала его по спине.
Когда все было съедено, маленький лесной дух потянулся и внимательно посмотрел на старушку. Она хорошо выглядела и приятно пахла. И все это время она тихонько напевала какую-то мелодию. Потом она сделала паузу.
"Я знаю, зачем ты здесь. У тебя есть желание, не так ли?"
"Да, именно так. Но откуда ты знаешь?" - спросил маленький лесной дух.
"Я знаю, как выглядит кто-то с большими желаниями и мечтами. Ты знаешь о тайной тропе?"
Пук с готовностью кивнул.
"Я покажу тебе начало пути".
"Но лампа, мне нужна волшебная лампа. Иначе ничего не получится".
"Спокойно, маленький дух. Ты найдешь все, что тебе нужно на этом пути".
Она ласково погладила его по голове. "Ты только пообещай мне кое-что".
"Что угодно", - воскликнул Пук. "Я обещаю все, что ты захочешь".
"А теперь будь внимателен. По дороге ты должен подумать над четырьмя вопросами".
"Нет проблем, я умею думать. Давай, рассказывай! Какие вопросы?"
"Во-первых, представь, что ты будешь чувствовать, если твое желание сбудется".
"Оки-доки, я и так это делаю каждый день".
"Тогда, во-вторых, не навредит ли твое желание другим?"
"О, это несложно".
"Хорошо, - задумчиво сказала старушка, - подумай об этом по дороге. Не торопись. И третий вопрос: что ты готов сделать, чтобы твое желание исполнилось?"
Пук посмотрел на нее широко раскрытыми глазами. "Я этого не понимаю. Если я сам могу исполнить желание, то тогда, конечно, мне не нужно дерево желаний?"
Она улыбнулась. "Пообещай мне просто подумать об этом. Тебе пока не нужно знать ответ. И это подводит нас к вопросу номер четыре: полезно ли твое желание для мира?"
Пук почесал голову. Об этом он еще не думал.
"Тебе пока не нужно это знать. Иди по тропинке, не торопись, и в пункте назначения тебе все станет ясно. Пойдем со мной, маленькое привидение, я покажу тебе, где спрятана волшебная лампа. Ты должен пообещать мне одну вещь: когда закончишь, положи лампу на место. Это очень важно. Иначе дерево желаний исчезнет по частям, и добрые желания останутся неисполненными". Она серьезно посмотрела на него.
" И.... у меня тоже есть один вопрос?" - спросил Пук, стыдливо переступая с ноги на ногу.
"Да, что ты хочешь знать?"
"Как именно действуют благие намерения?"
Старушка улыбнулась. "Ты слышал историю про Стену?"
Смутившись, Пук опустил глаза. "А что, если у меня плохие намерения? Может быть, они у меня есть, а я об этом не знаю?"
Она взяла его маленькую голову в свои большие руки, сморщенные от возраста, и посмотрела ему прямо в карие глаза. "Ты, маленький призрак, не волнуйся. Может быть, ты и делаешь что-то не так, но плохие намерения не случаются ни с кем без осознания этого. Особенно с тобой".
Пук тихонько фыркнул, глядя в ее водянисто-серые, знающие глаза.
Старушка встала.
"У тебя еще есть время. Пойдем в дом, погреемся", - сказала она, приглашая его следовать за ней.
Они долго сидели у огня в доме на опушке леса, и Пуку это так понравилось, что он почти забыл, зачем пришел сюда.
Удивляясь собственной удовлетворенности, он резко поднялся.
"Уже достаточно темно?" - резко спросил он в наступившей тишине.
"Достаточно темно для чего?"
"Для знаков, для тайной тропы? Для дерева желаний? Алло?"
Старуха была во сне. Но теперь все вернулось к ней.
"Да, конечно, у тебя есть работа. Прости, я забыла. Сейчас было так мирно".
С трудом она встала, и маленький призрак последовал за ней.
Она взяла свою шерстяную шаль, накинула ее на плечи и вышла за дверь.
Наступали сумерки. "Вот и все", - пробормотала она, как бы про себя, и отправилась в небольшую рощу, недалеко от красного домика, где лес прощался с полем.
Пук шагал рядом с ней, и издалека казалось, что они принадлежат друг другу, как будто никогда не было иначе.
У маленького леса, где пересекаются все тропинки, старушка подошла к большому дереву, немного повозилась там в темноте, а потом протянула Пуку маленький фонарь. Она присела перед ним на корточки и тихо сказала: "Вот, держи, это лампа. Иди на запад, вдоль кромки леса и смотри на горизонт на юге. Если кто и может сбить тебя с пути, так это Хонкидо. Хонкидо приходит с юга, из большого города".
Маленькое сердечко Пука дернулось, и через мгновение он почувствовал себя еще меньше.
Может быть, ему вовсе не нужно искать дорогу? Может быть, летать было совсем неважно?
Он посмотрел старушке в глаза своим самым лучшим умоляющим взглядом лесного жителя.
"А ты не можешь пойти со мной?"
Она понимающе улыбнулась. "Маленький непоседа, за твои желания отвечаешь только ты. Все будет хорошо".
Но Пук никак не мог набраться смелости.
"Что я могу сделать, когда придет Хонк?" - неуверенно спросил он.
"Это не так уж сложно", - ответила старушка. "Пой песню очень громко, подпрыгивай, смейся, бегай глупо задом наперед, боком, делай смешные вещи. Тогда он будет обходить тебя стороной".
Пук на мгновение задумался. "Так вот почему ты всегда напеваешь про себя, когда идешь по лесу?" - спросил он старуху.
"Может быть, и так. Я уже не могу так хорошо прыгать". Она немного посмотрела вдаль, а потом сказала: "Может быть, это еще и потому, что я иногда чувствую себя одинокой, когда вокруг так тихо".
Пук придвинулся к ней вплотную, просунул свой маленький носик под ее руку и нежно лизнул ее. Она улыбнулась.
"А теперь иди, твои желания ждут тебя", - сказала она, указывая ему в сторону леса.
Пук уже собирался бежать, как вдруг вспомнил о своем вопросе.
"Как узнать это дерево? Оно особенно большое? Стоит ли оно отдельно на горе? Оно сильно отличается от всех остальных деревьев?"
Старушка понимающе улыбнулась. "Просто следуй за знаками, которые делает видимыми волшебная лампа. Тогда ты найдешь его".
И Пук отправился в свой поход сквозь тьму.
Он шел смело, маленький призрак. Еще несколько раз он оборачивался и махал старушке вслед, и его маленькое сердечко тяжелело от того, что она так одиноко стоит на опушке леса.
Но у него была задача. Он собрал все свое мужество, неуверенно прищурился влево, в сторону большого города, огни которого виднелись между деревьями. На всякий случай он решил спеть песенку, ведь никогда не знаешь... И он спел единственную песню, которую знал. Маленький зайчик напевал ее ему посреди леса. Она вполне подходила, только вот никакого света не было, до сих пор.
Когда зажигаются огни
Радость проникает в каждую комнату,
Рождественская радость провозглашается
Под каждой елкой огни
Свет сияет ярким сиянием
Везде, везде должна быть радость
Сладкие вещи, прекрасные подарки
Переходят из рук в руки
Каждый ребенок должен иметь радость
Каждый ребенок в каждой стране
Светить ярким светом
Везде, везде будет радость
Когда зажигаются огни
Каждая комната озаряется светом
Рождественский мир провозглашается
Идите во все концы света
Сияй ярким светом
Повсюду, повсюду мир
И он пел то громко, то тихо, бежал по тропинке, по опушке леса, и светил волшебной лампой в темноту. Вскоре он забыл о глупом Хонке и, напевая, искал знаки. Он еще не знал, как они выглядят.
Но вот, что это было?
Что-то зашевелилось на ветке.
Осторожно он подкрался ближе, но фонарь не делал его более заметным.
Когда оно оказалось прямо перед его носом, он узнал его. Бумажный носовой платок.
Это точно не был тайный знак.
Но через некоторое время там, куда он светил лампой, что-то сверкнуло.
Очевидно, когда он убрал лампу, знак исчез.
Пук шел дальше, и все чаще и чаще что-то сверкало в ответ из-за деревьев.
Он пошел по тропинке, и вскоре она пошла между полями, потом снова по краю леса, а потом стрелой, направо, в лес.
Все быстрее и быстрее скакал он по лесной тропинке, светя направо и налево, все больше и больше волнуясь, когда показывались новые знаки.
Иногда ему приходилось мчаться вправо по широкой тропинке, потом влево - по очень узкой тропинке через густой лес, то вверх, то вниз.
Пук почти летел через лес, как вдруг споткнулся о ветку, несколько раз перевернулся и упал в траву. Когда он сел и разобрал свои маленькие ножки, то заметил, что потерял фонарь.
"О нет, лампа". Он принюхивался направо и налево, вернулся на несколько шагов назад, потом снова вперед, но лампы нигде не было.
Пук сел посреди тропинки и стал тихонько скулить.
"Как же я справлюсь? Я даже не знаю, где нахожусь. Ах, если бы я мог летать!" - шептал он, всхлипывая.
Но тут он вспомнил, что говорила старуха: его желание, а про четыре вопроса он совсем забыл. Ясно, что его желание - летать. Но в его маленьком сердечке еще оставалось что-то, что волновало его. Часы, проведенные со старухой. Это было так хорошо. А что было бы, если бы... В его сознании заплясали образы спального места у костра. Игрушка на лугу, где он гонялся бы со старушкой на перегонки, долгие прогулки по лесу, старушка, напевающая рядом с ним.
Ее большие руки на его голове....
Маленькие блестящие слезы катились по его щекам, но на этот раз от тоски.
Это желание в тысячу раз лучше, чем летать.
Хорошо для него, хорошо для мира. Но будет ли это хорошо для старухи? Что, если он ей совсем не понравится? Вдруг она предпочтет остаться одна?
Пук крепко задумался.
И что это за странный вопрос, над которым он еще не задумывался?...
Вот именно: что он готов сделать, чтобы это желание исполнилось?
Да, что он мог сделать теперь, когда волшебная лампа исчезла, и он не мог даже попросить помощи у дерева желаний?
Он размышлял некоторое время, потом его осенило. "Я пойду в красный дом. Я просто спрошу у нее. Я найду дорогу! Даже если это займет много времени.
И если мне придется пройти мимо этого дурацкого Хонка, мне все равно. Я найду ее."
Именно это он и был готов сделать.
Уже встав на лапы, он медленно шел сквозь темноту по узкой тропинке,
и мысленно видел красный дом, огонь в камине, чувствовал ласковую руку в шерсти, добрую улыбку на морщинистом лице.
Конечно, ей тоже будет хорошо, если он останется с ней. Я уверен в этом!
Всего в нескольких шагах дальше он наступил на что-то твердое... на волшебную лампу!
Теперь уже не было никаких сомнений. Все быстрее и быстрее бежал он по темному лесу, светя фонарем то влево, то вправо, пересек широкую тропу, вскоре свернул направо, как подсказывали знаки, и вот он уже стоит: перед СТЕНОЙ!
О боже, что это было с благими намерениями?
На вид стена была не очень высокой, видимо, просто старое дерево, которое кто-то положил на пути. За ней Пук уже мог различить тропинку, огни, сверкающие в воздухе предметы...
Он вспомнил слова старухи: Он не должен волноваться. Он задумался на мгновение, потом затаил дыхание и перешагнул через стену... ничего не произошло.
С облегчением он преодолел последние несколько метров, и вот оно - дерево желаний.
Оно было совсем не таким, как он себе представлял, и, тем не менее, оно очаровывало. Красивое.
Вокруг него жужжали маленькие золотистые летающие существа, и ему потребовалось некоторое время, чтобы все рассмотреть.
Потом он взялся за сердце, достал свою стрекозу, закрыл глаза и подумал о своем самом заветном желании.
Он хотел принадлежать старушке.
Он хотел засыпать и просыпаться с ней. Больше всего на свете.
Медленно он подошел к стволу дерева и обхватил толстую ветку, чтобы забраться на нее. Забравшись, он подпер ствол своими маленькими лапками и осторожно поставил свою стрекозу так высоко, как только мог, на дерево.
Он спрыгнул обратно на землю и посмотрел на стрекозу снизу.
„Жить вместе со старушкой! Пожалуйста!“
Он уже собирался отправиться в обратный путь, но остановился.
Он снова посмотрел на дерево. "Я вернусь! Тогда мы займемся полетами. ХОРОШО?"
Огни на дереве мерцали. Для Пука этого было достаточно.
Он быстро побежал обратно к валу, не раздумывая перешел его и пошел по уже знакомой ему главной тропинке, которая вела обратно к рощице, где он взял фонарь.
По дороге к красному домику его маленькие ножки чуть не подвели его.
Дверь была приоткрыта, в окне виднелся свет свечи, и слышалось пение детей, этой самой же песенки „Когда зажигаются огни…“
Он осторожно приоткрыл дверь носом и на своих лапах тихо прокрался в комнату.
Она сидела в своем кресле, у камина.
В углу комнаты стояла роскошная ель, украшенная свечами.
Когда старушка заметила его, по ее щекам расплылась улыбка.
"Вот ты где, мой друг!"
Она раскинула руки, и Пук почти сам собой взлетел к ней на колени.
"Ты успел сделать все, что было важно?" - спросила она его.
"ВСЁ!" - многозначительно ответил он, прижимаясь к ней.
Когда музыка закончилась, он спросил ее: "Откуда ты так много знаешь о дереве желаний и волшебном пути?"
На мгновение она замешкалась.
"Ты умеешь хранить секреты?"
Пук с готовностью кивнул. "Конечно. Я самый лучший в мире хранитель секретов!"
"Ну, тогда я могу тебе рассказать. Я его придумала".
Пук на мгновение задумался. "Дерево желаний?"
Старуха откинулась назад и весело захихикала.
"Нет, это я изобрела желания!"
Kommentar schreiben